Neuerscheinung: Gesellschaft in der Zerstreuung. Von Sandro Liniger
13. Oktober 2017
Soziale Ordnungsmuster und Dynamiken im frühneuzeitlichen Graubünden
Tübingen: Mohr Siebeck 2017
(Bedrohte Ordnungen, 7)
Zitation (incl. Volltext unter Open Access)
Trotz bestehender sozialer, politischer und kultureller Differenzen und trotz der schwierigen Bedingungen im Gebirge unterhalten im frühneuzeitlichen Graubünden über 50 alpine Talgemeinden zuverlässig ein Miteinander ohne Zentralinstanz und ohne Staat. Ihnen gelingt es, auch angesichts widriger Umstände ein gemeinsames Soziales und Politisches erfolgreich zu organisieren. Sie bilden sogar eine dynamische Einheit und Ordnung aus.
Diesen auf den ersten Blick paradoxal anmutenden Befund nimmt Sandro Liniger zum Anlass, um nach der Funktionsweise einer Gesellschaft in der Zerstreuung zu fragen: Welche spezifische Logik zeichnet eine solche alternative Form der Organisation des sozialen und politischen Zusammenlebens aus? Und welche Instabilitäten und Resistenzen sind ihr zu eigen? Welche Konflikte charakterisieren sie? (Verlag)
Dr. Sandro Liniger ist seit seiner Promotion 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Professur für Neuere Geschichte/Frühe Neuzeit (Prof. Rudolf Schlögl) an der Universität Konstanz. Von 2008 bis 2012 war er Doktorand in der Forschungsgruppe „Religion in der Differenz“ am Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“, wo auch die vorliegende Dissertation entstanden ist.
Der Exzellenzcluster hat das Erscheinen des Buches und seine Bereitstellung im Open Access gefördert.